Mehr Leben
Wir leben und arbeiten in einer Zeit, in der sich alles immer schneller dreht und deswegen auch schneller gehen muss. Zumindest scheint es so.
Hier ein paar Gefühle, die den meisten schon mal begegnet sein dürften:
„Ich habe immer öfter das Gefühl…
- … weniger zu schaffen als früher.“
- … dass mir die Zeit durch die Finger rinnt.“
- … dass 24 Stunden einfach zuwenig sind.“
- … phasenweise die Übersicht zu verlieren.“
- …nur noch zu funktionieren und dabei manchmal fast keine Luft mehr zu kriegen.“
- … mich selbst zu verlieren.“
Stell Dir einmal vor, alles was sich an Gedanken in Deinem Kopf befindet, würde irgendwann einmal in Dein Leben treten. Willst Du das? Sind diese Gedanken das, was Du wirklich willst? Sind die Gedanken schön und erfüllend? Hast Du eine Vision in Dir?
Wir haben es selbst in der Hand, wie wir mit diesem allgegenwärtigen Druck, der längst nicht nur die Arbeitswelt erobert hat, umgehen und ob wir uns ihm überhaupt aussetzen.
Visionen sind wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung – eine motivierende (konkrete) Vorstellung von einem Zustand/Status, den man im Leben zukünftig erreichen will. Sie dienen der eigenen Orientierung im Leben oder auch Unternehmen, in Form von Leitbildern und Visionen. Sie stellen den Leuchtturm dar, mit dessen Hilfe man auch bei widrigen Bedingungen das Ziel nicht aus den Augen verliert.
„Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.“ (Erich Fromm)
Wer eine Lebensvision hat,
- kennt die Richtung, die es einzuschlagen gilt,
- dem fällt das Treffen von Entscheidungen leichter,
- wird eher agieren als ständig zu reagieren.
Mit der Entwicklung Deiner (Lebens-)Vision gewinnst Du eine Richtung und ein Ziel auf das es sich zu bewegen gilt. Du gewinnst Klarheit darüber, was wirklich wichtig ist und programmierst Dein Gehirn auf die Erreichung von Zielen. Ferner wirst Du über diese Sinnhaftigkeit auch eine besondere Form der Motivation bzgl. Deines Zeitmanagements erhalten.
Damit unsere Träume auch Wirklichkeit werden können, hat die persönliche Vision bestimmte Kriterien erfüllen:
- unsere individuellen Bedürfnisse und Motive ansprechen
- unseren Werten entsprechen und
- (Lebens-)Sinn vermitteln
Wir müssen selbst etwas dafür tun und dabei unsere Talente und Potentiale entfalten können. Stelle Dir hierzu beispielsweise folgende Fragen:
- Was will ich in meinem Leben noch erreichen?
- Was ist mir wichtig? (persönliche Werte)
- Worin liegen meine Stärken und Talente?
- Worauf will ich am Ende meines Lebens zurückblicken?
- Was würde ich tun, wenn es keine Grenzen gäbe?
Bitte gib Dir Zeit für die Entwicklung Deiner Lebensvision und bedenke, dass diese Entwicklung ein Prozess sein kann.
Erfolgreiche und glückliche Menschen haben eine sehr klare Vorstellung davon, wie ihre Zukunft aussieht und was sie noch alles im Leben erreichen können. Das ist nichts anders als eine klare Vision von ihrem Leben.
Die Erfolgsgeschichte großer Persönlichkeiten und Unternehmen ist von Visionären geprägt:
- Carl und Berta Benz träumten von Kutschen, die ohne Pferde fahren. Ihr Traum half ihnen, viele Schwierigkeiten und Rückschläge zu überwinden.
- Bill Gates sah in einer Zeit, als die Großrechner noch ganze Räume füllten, bereits in jedem Haushalt einen Computer stehen.
- Nelson Mandela, Martin Luther King oder Mahatma Gandhi – sie alle hatten eine Vision von einer besseren Welt, mobilisierten mit ihren Visionen ungeahnte Kräfte und veränderten so die Welt.
„If You can dream it, You can do it“ – wenn Du es erträumen kannst, kannst Du es auch umsetzen!- so bringt Walt Disney die Wirkung von Visionen auf den Punkt.
Wir brauchen klare, kraftvolle Vorstellungsbilder von dem, was wir erreichen wollen. Dies gilt insbesondere, wenn es darum geht, sich selbst, ein ganzes Team oder Unternehmen zu motivieren und auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören.
Und dabei ist die Entwicklung einer Vision sowie deren Umsetzung fernab von Mystik und Zauberei:
Unser Gehirn denkt in Bildern. Ob wir unseren nächsten Urlaub planen oder über eine Unternehmensstrategie nachdenken, das Gehirn produziert sofort Bilder.
Ein Bild fasst zahlreiche Informationen prägnant zusammen und bringt sie so auf den Punkt. Das Limbische System, unser Gefühlszentrum im Gehirn, spielt hier eine zentrale Rolle.
Laut dem Gehirnforscher Gerhard Roth entscheidet dieses Gehirnteil über unsere Wünsche und Zielvorstellungen. Diese Motivationszentrale lässt sich jedoch mit Worten nur schwer erreichen, sie braucht Bilder. Mentale Bilder schaffen den direkten Zugang zu unserem Gefühlshirn und damit auch zu unseren unbewussten Motiven und Bedürfnissen. Eine bildliche Vision schafft einen direkten Zugang zu den Gefühlszentren des Gehirns. Sie entwickelt damit eine viel größere Wirkkraft als abstrakte Zielkennzahlen.
Gerade in einer komplexen Welt bietet ein kraftvolles Bild der angestrebten Zukunft Orientierung und Sinn. Jedem ist klar, wo der Weg hinführen soll und was es zu erreichen gilt. Visionen zeigen eine klare Richtung. Sie sind das visuelle Leitbild, auf das alles Handeln ausgerichtet ist und ein inneres starkes Gefühl von „Ja, ich will!“ erzeugt.
Wie Du ganz leicht und spielerisch eine Vision kreieren kannst, findest Du in meinem folgenden Artikel „Vision-Boarding“.